Der Verteidigungsminister hat den Gedankenaustausch und die Diskussion über einen deutschen Veteranentag angestoßen.

Was sind Veteranen?

 

Schon hier scheiden sich die Geister. Als Deutscher denkt man bei den Begriff Veteranen meist an ausgemergelte Landser, die in den weiten der Sowjetunion leiden und sterben. Oder an hochdekorierte Soldaten der West-Aliierten, die regelmäßig ihren gefallen Kameraden gedenken. Es sind Bilder, die immer in Verbindung mit dem 2. Weltkrieg stehen.

Doch sind das die einzigen Veteranen? Was ist mit den deutschen Soldaten, die in Afghanistan im Gefecht standen? Die gekämpft haben, die geblutet haben? Sind das keine Veteranen?

 

Typisch Deutsch

Betrachtet man die Diskussion um den Begriff und die Einführung eines Veteranentages so muss man zu dem Schluss kommen: Typisch Deutsch. Denn ein Blick über den Tellerrand, auf andere Nationen, zeigt schnell das diese ein ganz anderes Bild generiert haben. Einem Franzosen, Engländer oder US Amerikaner würde es gar nicht in den Sinn kommen, den Begriff ´Veteran´ einzuschränken. Selbstverständlich beziehen Sie dies auch auf ihre Soldaten die nach dem 2. Weltkrieg ihren Dienst in Kampfgebieten geleistet haben.

Hinter diesen Überlegungen steht aber noch eine andere, viel grundlegendere Frage:

Ist es etwas besonderes, Soldat zu sein? Ist uns diese Berufsgruppe so wichtig, dass wir ihr einen eigenen Tag zugestehen wollen?

Wer auch nur einmal in einem Einsatzland gewesen ist, wer gesehen hat, was unsere Soldaten im Ausland leisten, wer auch nur einmal das Gefühl verspürt hat, nicht zu Wissen ob er am Abend noch am Leben ist, für den stellt sich diese Frage gar nicht. Selbstverständlich sind unsere Soldaten es Wert einen eigenen Gedenktag für sich zu haben.

 

Was ist mit den anderen?

In der politischen Diskussion wird immer wieder angeführt, dass man ja auch den anderen Gedenken müsse. Den Polizisten, zivilen Aufbauhelfern etc. Sicherlich haben diese auch einen Anspruch auf Anerkennung. Doch sind es nicht Soldaten, die ihre Arbeit erst ermöglichen? Wie wäre es mit einem zusätzlichen Tag an dem wir alle jene in den Vordergrund rücken, die für unser Gemeinwohl dienen? Den Feuerwehrleuten, Polizisten, Rettungsdiensten usw.. Aber Soldaten sind etwas anderes. Sie haben geschworen unser Land und unser Volk mit ihrem Leben zu verteidigen. Das ist ihr alleiniges Merkmal. Will tatsächlich jemand behaupten, dass das nicht ausreichend ist, um ihnen einen eigenen Tag zu gewähren? Was sollen sie denn dann mehr tun?

Ein Veteranentag wäre mehr als eine würdige Anerkennung der Leistung unserer Soldaten. Es wäre ein Eingeständnis. Ein Eingeständnis der Tatsache, dass man Soldaten braucht. Das es ohne sie nicht geht. Und dies nicht im Rahmen einer Rede anlässlich eines Appells. Es wäre eine dauerhafte Aussage, ein Zeichen.

Hat unser Land den Mut dazu?

Es sollte ihn haben. Unsere Soldaten zeigen mehr Mut, jeden Tag, an vielen Orten dieser Welt.

Und sie können sich mit Stolz ´Veteranen` nennen.

 

OLt Sebastian Hagen