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Artikel 2 Absatz 1 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland  garantiert jedermann die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsgemäße Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.

Das Leitbild des sich nach seinen individuellen Neigungen und Fähigkeiten frei entwickelnden  Menschen war die Antwort der Väter unserer Verfassung auf die Gleichschaltung aller Lebensbereiche durch den Nationalsozialismus.

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Der nicht nur von den Nationalsozialisten missbrauchte Begriff des Patriotismus ist in unserer Gesellschaft zum politischen Tabu geworden.

Dabei geht es wohl gemerkt nicht um den Nationalismus, also die Überhöhung der eigenen Nation über andere, sondern um die Frage eines positiv belegten Gefühls der Zugehörigkeit zu einem Land und seiner Bevölkerung, deren Werte man teilt und wo man sich einfach wohlfühlt und gerne lebt.

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Die soldatischen Tugenden sind in Deutschland im Soldatengesetz (§§ 7-22 SG) als "Pflichten" niedergelegt. Grundsätzlich gelten die soldatischen Pflichten für alle Statusgruppen gleich. In verschiedener Hinsicht stellt das Gesetz jedoch an Offiziere und Unteroffiziere ausdrücklich höhere Anforderungen und zwar unabhängig von ihren sonstigen Pflichten als Vorgesetzte:

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Die Beschäftigung mit religiösen Themen ist in unserer technisierten, von Wohlstand geprägten Welt fast zu einer Randerscheinung geworden.

Es ist eine Entwicklung unserer Zeit, daß immer weniger junge Menschen und damit nur noch eine Minderheit der nachwachsenden Generation der Soldaten einer Religionsgemeinschaft angehören.

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Ein Soldat ist jederzeit bereit, seinem Land treu zu dienen. Er versieht seinen Dienst so, wie man es anstandshalber von ihm erwarten kann.

Aufrichtigkeit, Zuverlässigkeit, Standhaftigkeit und Loyalität bestimmen sein Handeln. Niemals wird er seinem Dienstherrn einen Schaden zufügen, sondern ist immer darauf bedacht, alles zu tun, um seinen Auftrag bestmöglichst zu erfüllen.

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Ist es etwas besonderes, Offizier zu sein?

Dies ist die ethische Kernfrage - und obwohl sie selbstverständlich mit "Ja" beantwortet werden muss, denn sonst bräuchte man die Unterscheidung der Laufbahnen ja gar nicht vorzunehmen, spüren wir ein gewisses Hemmnis, diese Wahrheit auszusprechen.

Denn naturgemäß grenzt die Festlegung besonderer Eigenschaften jene aus, die sie nicht zu teilen vermögen oder Willens sind.

Wohlgemerkt: Es geht nicht um ein besser oder schlechter!

Generalfeldmarschall
Graf Moltke

 Redlich
gegen uns und was
sonst uns Freund ist
Tapfer
gegen den Feind
Großmütig
gegen den Besiegten
Höflich
immer!

Derart sind die vier Kardinaltugenden.

Nietzsche

 

Jeder hat das Recht, sein Leben so zu gestalten, wie er es für richtig hält!

Hier geht es darum, welche Anforderungen heutzutage an den Offizier gestellt werden müssen und welchem Ideal er nacheifern soll.

Die Einsatzarmee "Bundeswehr" ist in der Realität angekommen.                        
Im monatelangen Zusammenleben in den Feldlagern definiert die militärische Gemeinschaft ihre naturgemäßen, bewährten Regeln und das Extrem - das eigene Leben für einen oft abstrakten Wert einzusetzen - ist für jeden Soldaten mittlerweile hochgradig wahrscheinlich geworden.

Die Renaissance der soldatischen Tugenden hat eingesetzt und - ob wir wollen oder nicht - der Erfolg der deutschen Soldaten im Ausland hat viel damit zu tun, dass wir aus der Sicht der Verbündeten als ausgesprochen diszipliniert, gehorsam und treu, mutig, bestens organisiert, pünktlich und zuverlässig gelten und dies wohl auch sind.

Und nicht zuletzt das Leitbild der Inneren Führung - das auf dem Vertrauen des Untergebenen in die freiheitlich demokratische Werteordnung basiert - erweist sich dort als Erfolgsmodell, wo unsere Führer und insbesondere die Offiziere den Menschen in den Mittelpunkt stellen und auch im Einsatz die Lebensumstände des Soldaten teilen.

Vorbei sind die Zeiten, in denen sich der Offizier nur im Tagesdienst beweisen mußte und des Abends in die Anonymität des Zivillebens zurückkehren konnte. 
Ein Bekenntnis ist gefordert, wieder jederzeit und uneingeschränkt dienen zu wollen.

Vorleben ist gefragt - und im Extrem auch der Wille zum Vor-Sterben - wenn der Offizier den Anforderungen zeitgerechter Menschenführung gerecht werden will.

Wagen wir also den Versuch, Tugenden zu formulieren, deren Akzeptanz als Lebensregeln in und außer Dienst - ein Leben lang - den deutschen Offizier ausmacht - und ein außergewöhnliches, befriedigendes Leben verspricht:

Ehrenwort und Wahrheit  | Tapferkeit  | Rückgrat | Höflichkeit

Henning v. Tresckow