Neustart zum 23.05.2020: Wir sind wieder online und überarbeiten die Inhalte!
Der Unteroffizierberuf ist ein praxis- und anwendungsorientierter Führungsberuf.
Er baut auf einem qualifizierten Berufsabschluß oder vergleichbarem Bildungsstand auf.
Der Unteroffizier wird immer wieder vor neue berufliche Herausforderungen gestellt, die eine ständige Bereitschaft zu Fortbildung notwendig machen.
Was wir am nötigsten brauchen
ist ein Mensch,
der uns zwingt, das zu tun,
was wir können.
Ralph W. Emerson
Als „Meister seines Waffensystems“ ist er als Führer einer Teileinheit vornehmlich für die Ausbildung und Erziehung seiner Soldaten verantwortlich.
Er prägt die Leistung des Teams und der kleinen Kampfgemeinschaft, indem er unmittelbar „am Mann“ arbeitet und wirkt.
Als Spezialist oder Sachbearbeiter handelt er eigenständig. Damit ist der Unteroffizier wesentlicher Träger von Ausbildung, Einsatzbereitschaft und Kampfkraft in der Truppe.
Der Unteroffizier ist "vorderster" Führer und somit unmittelbar für die ihm anvertrauten
Führer und Mannschaften verantwortlich. Dies schließt die Pflicht ein, von sich und anderen notfalls den Einsatz des Lebens zu verlangen. In schwierigen Situationen gewinnt deshalb seine Pflicht zur Fürsorge besondere Bedeutung.
Vom Unteroffizier wird regelmäßig verlangt, sich und die ihm anvertrauten Soldaten an die Grenzen der psychischen Belastbarkeit und physischen Leistungsfähigkeit heranzuführen.
Er muß deshalb für sich selbst Stehvermögen, Durchhaltefähigkeit und Führungsfähigkeit unter Belastung entwickeln, um durch sein Beispiel führen zu können.
Der Unteroffizier ist Rückgrat und Motor der Truppe!
Leitsätze für den Unteroffizier
I
Das deutsche Unteroffizierkorps hat eine große Tradition.
Seine Leistungen waren für die Schlagkraft unserer Armee stets von großer Bedeutung.
Den Unteroffizier kennzeichnet seit jeher ein hohes Maß an Selbstzucht, Selbständigkeit und staatsbürgerliches Bewußtsein.
Diese Tradition verpflichtet!
II
Wer erziehen, ausbilden und führen will, muß auf seinem Gebiet mehr wissen, mehr können und mehr leisten, als seine Untergebenen.
Eine gediegene Allgemeinbildung, gründliche Fachkenntnisse und gewissenhafte Dienstvorbereitung geben dem Vorgesetzten die Überlegenheit, derer er bedarf, um seine Aufgaben zu erfüllen.
Erhalten Sie sich hierfür Ihre geistige und körperliche Spannkraft!
III
Achten Sie in Ihrem Untergebenen stets den Menschen!
Lernen Sie ihn gründlich kennen.
Sorgen Sie für ihn, wo es geht, aber vergessen Sie nie den Respekt und den Abstand vor seinem eigensten menschlichen Bereich.
Gerechtes Verteilen von Lob und Tadel schafft Vertrauen, fördert das Selbstwertgefühl Ihrer Untergebenen und steigert damit Leistungen.
IV
Sie haben zu befehlen!
Damit übernehmen Sie eine große Verantwortung,
Nehmen Sie Rücksicht auf die Leistungsfähigkeit Ihrer Soldaten, denn Überforderung wie Unterforderung können Schaden anrichten und den Diensteifer lähmen.
V
Achten Sie auf Disziplin!
Sie zeigt sich in vollständigem, gewissenhaften und unverzüglichem Gehorsam.
Auch die kleinen Pflichten sind ernst zu nehmen.
Weichliches Nachgeben ist ebenso falsch wie übertriebene Strenge.
VI
Beherrschen Sie sich auch in der Wahl der Worte!
Unbeherrschtheit in Ton und Ausdruck kann verletzen und Vertrauen zerstören.
Vor den Untergebenen geäußerte Kritik an Vorgesetzten und ihren Befehlen schadet der Autorität aller, auch Ihrer eigenen!
VII
Halten Sie Kameradschaft!
Die militärische Gemeinschaft erfordert, daß man sich aufeinander in jeder Situation verlassen kann und bis zum Äußersten beisteht.
Im Unteroffizierkorps wird diese Gemeinschaft gelebt.
VIII
Offene Aussprache erleichtert es, Schwierigkeiten zu überwinden.
Ihre Vorgesetzten stehen Ihnen dabei mit Rat und Hilfe zur Seite.
IX
Prüfen Sie kritisch, ob Ihr Verhalten den Soldaten als Beispiel treuen Dienens und gewissenhaften Gehorsams gelten kann, wie es das Soldatengesetz erfordert.
X
Gehen Sie bescheiden und unbeirrt Ihren Weg!
Haltung und Können bestimmen Ihr Ansehen mehr als Dienstgrad und Abzeichen.