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Die Diskussion um den Offizier mit akademischer Bildung erscheint paradox:
Die Laufbahn der Offiziere ist an die des gehobenen Dienstes der Bundesbeamten angelehnt, welche regelmäßig das Ablegen einer Staatsprüfung an einer Fachhochschule voraussetzt.
Der Umstand, dass die Beförderung zum Leutnant nach dem erfolgreichen Abschluss des jeweiligen Laufbahnlehrganges an einer Offizierschule erfolgt, ohne dass eine weitere Ausbildung zwingend erforderlich wäre, macht deutlich, dass die "akademische Grundausbildung" des Offiziers damit laufbahnrechtlich als abgeschlossen gilt.
Dennoch wird das Studium derzeit als das prägende Merkmal dargestellt, welches den Offizier im wesentlichen ausmacht.
In der offiziellen Werbung der Bundeswehr findet der Offizier ohne Studium nicht statt (allerdings sein späteres Berufsfeld mit wenigen Ausnahmen auch nicht...).
Dies wirft einige - bislang tabu-behaftete - Fragen auf:
Sind die sogenannten "Nicht-Studierten" schlechtere Offiziere?
Ist das Studium nur für den späteren Übergang ins Zivilleben nützlich?
Warum nutzt der Dienstherr die Fachkenntnisse seiner studierten Offiziere nicht bei seinen Verwendungsentscheidungen?
Darf das bezahlte Studium der einzige Motivationsgrund sein, um Offizier zu werden?
(wie oft unterstellt wird)
Ist das Studium im Ausbildungskonzept der Offiziere zeitlich richtig platziert?
Wäre es nicht günstiger/effektiver, die akademische Ausbildung der Offiziere in Gänze zu privatisieren oder entsprechend dem Studium der Ärzte freizugeben?
Könnten die Offizierschulen nicht zu Akademien "aufgebohrt" werden, an denen eine geisteswissenschaftliche Ausbildung auf Fachhochschulniveau leicht zu leisten wäre?
(Geschichte, Recht und Politik werden dort bereits fachkundig gelehrt....)
Warum versagt der Dienstherr seiner eigentlichen Offizierausbildung die zivilberufliche Anerkennung?
(z.B. ein Äquivalent zum DiplVerw/OrgWirt - verbunden mit dem Offizierpatent)