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Mit dem offiziellen Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland
am 3. Oktober 1990 fand der Prozess der Wiedervereinigung Deutschlands
formal seinen Abschluß.
Der 3. Oktober ist als
"Tag der Deutschen Einheit"
gesetzlicher Feiertag.
Artikel 2 Absatz 2 des Vertrages
über die Herstellung der Einheit Deutschlands
- Einigungsvertrag -
Nach dem im Einigungsvertrag niedergelegten Willen beider deutschen Staaten
ist damit der 3. Oktober der wichtigste Feiertag Gesamtdeutschlands.
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Das deutsche Volk hat wahrlich einen Grund zum Feiern:
Nach einem dreitägigen Sturm der Entrüstung und der allgemeinen Empörung durch alle Schichten der Bevölkerung und unterstützt durch die Kommentatoren sämtlicher namhaften Zeitungen nimmt die Bundesregierung von ihrem am 02. November 2004 gefassten Entschluss Abstand, den 3. Oktober als Tag der deutschen Einheit abzuschaffen!
Schöner kann man die Einheit Deutschlands nicht dokumentieren, wie mit der spontanen Ankündigung westdeutscher Ministerpräsidenten, notfalls den 3. Oktober durch Landesgesetze als Nationalfeiertag zu erhalten.
Endlich ist der vornehmlich durch Festakte der Politiker "gewürdigte" Feiertag in den Herzen der meisten Bürger angekommen:
Während wir die nationale Einheit der friedlichen Revolution gegen die Staatsführung der DDR verdanken, haben wir uns nun unseren Feiertag gemeinsam erkämpft - gemeinsam mit unserem Bundespräsidenten und gegen die eigene Bundesregierung.
Unsere Demokratie lebt!
Einigkeit und Recht und Freiheit - für das deutsche Vaterland!
Hier ein kurzer Rückblick auf die Geschehnisse, die zur Einheit unseres Vaterlandes führten:
Sommer 1989 Die Zustände in der DDR, insbesondere der bevorstehende wirtschaftliche Zusammenbruch führen zu wachsendem Unmut der Bevölkerung; die Zahl der Ausreiseanträge steigt.
4. September 1989 Beginn der sog. "Montagsdemonstrationen" in Leipzig. Nach und nach finden bald in der gesamten DDR friedliche Demonstrationen statt. Der Anspruch der Bürger auf mehr Beteiligung und Demokratie formuliert sich in dem Ruf "Wir sind das Volk".
18. Oktober 1989 Die Demonstrationen sind erfolgreich. Erich Honecker tritt von seinem Amt als Staatsratsvorsitzender der DDR und als Generalsekretär der Einheitspartei SED zurück.
4. November 1989 Als Folge der größten Massendemonstration auf dem Berliner Alexanderplatz tritt schließlich die gesamte DDR-Regierung am 7. November zurück.
9. November 1989 Fall der Mauer.
Auf den Montagsdemonstrationen wird zunehmend der Ruf "Deutschland, einig Vaterland" laut.
28. November 1989 Gegen starke Widerstände und Bedenken aus dem französischen und britischen Ausland entscheidet sich Bundeskanzler Helmut Kohl für die Wiedervereinigung Deutschlands und stellt seinen Zehn-Punkte-Plan zur Überwindung der deutschen Teilung vor. Kohl fordert die Umstrukturierung der Planwirtschaft hin zur Marktwirtschaft sowie freie, gleiche und geheime Wahlen, die an die Abschaffung des Systems der Blockparteien unter der Vorherrschaft der SED gebunden sind. Diese letztgenannte Forderung wird am 1. Dezember von der Volkskammer durch die Streichung der bisher in der Verfassung verankerten Führungsrolle der SED erfüllt. Zwei Tage später treten Zentralkomitee und Politbüro der SED endgültig zurück.
7. Dezember 1989 14 Parteien, politische Gruppierungen und Organisationen kommen zum so genannten Zentralen Runden Tisch zusammen. Der Zentrale Runde Tisch ist Bestandteil der öffentlichen Kontrolle, bis die ersten demokratischen Wahlen durchgeführt sein würden.
15. Januar 1990 Die Bevölkerung stürmt die Stasi-Zentrale in der Berliner Normannenstraße.
5. Februar 1990 Die "Regierung der Nationalen Verantwortung" konstituiert sich, in der acht Vertreter des Runden Tisches Ministerposten ohne Geschäftsbereich erhalten.
18. März 1990 Aus den freien Volkskammerwahlen geht das Wahlbündnis "Allianz für Deutschland" als Sieger hervor. Ministerpräsident der gebildeten großen Koalition wird der Rechtsanwalt Lothar de Mazière, CDU.
1. Juli 1990 Die Wirtschafts- Währungs- und Sozialunion zwischen DDR und Bundesrepublik tritt in Kraft.
Mit diesem Staatsvertrag gibt die DDR ihre finanz- und geldpolitische Hoheit an die westdeutsche Bundesrepublik ab, die im Gegenzug Zuschüsse für den DDR-Staatshaushalt gewährt und zugleich die Renten- und Sozialversicherungssysteme der DDR subventioniert.
Die Ost-Mark ist abgeschafft. Mit der West-Mark übernimmt die DDR auch die wichtigsten Wirtschafts- und Sozialgesetze der Bundesrepublik.
2. August 1990 Der westdeutsche Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble und der ostdeutsche Staatssekretär Günther Krause einigen sich auf den Entwurf eines Einigungsvertrages.
23. August 1990 In einer Sondersitzung setzt die DDR-Volkskammer den offiziellen Beitritt der DDR zur Bundesrepublik auf den 3. Oktober fest. Er löst damit den bisherigen deutschen Nationalfeiertag, den 17. Juni, ab, der dem Aufstand der DDR-Arbeiter 1953 gewidmet war.
31. August 1990 Der Einigungsvertrag wird in Ost-Berlin unterzeichnet. In diesem Vertrag werden alle deutschland-internen Probleme der Einheit abschließend geregelt. In der Umsetzung des Einigungsvertrages wird das Grundgesetz geändert und das Wiedervereinigungsgebot der Verfassung für erfüllt erklärt.
12. September 1990 Die von der Regierung Kohl mit amerikanischer Unterstützung erkämpfte außenpolitische Umsetzung der Wiedervereinigung erfolgt durch Unterzeichnung eines gesonderten Vertrages der beiden deutschen Staaten mit den vier Siegermächten des Zweiten Weltkrieges, dem sogenannten Zwei-plus-vier-Vertrag.
Damit ist die Nachkriegszeit auch formal beendet. Der Zwei-plus-vier-Vertrag hat für Deutschland den Charakter eines Friedensvertrages mit den einstigen Gegnern des Zweiten Weltkrieges. Dies ist die Voraussetzung für die Rückgewinnung der vollen staatlichen Souveränität.
29. September 1990 der Einigungsvertrag zwischen der DDR und der Bundesrepublik tritt in Kraft. Damit liegt die rechtliche Voraussetzung für die Wiedervereinigung vor.
2. Dezember 1990 Erste gesamtdeutsche Wahlen.
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3. Oktober 1990
Offizieller Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland - die Einheit ist vollendet!